Klassentreffen

Klassentreffen

Ich bin wieder da!

Mein erster Eintrag zu dieser Kategorie, nicht sehr lang, aber doch schon recht persönlich.
Viel Spaß damit!

Die 10d meiner Realschule hat dieses Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum. Das haben einige ehemalige Klassenkameradinnen zum Anlass genommen, ein Klassentreffen zu veranstalten. Ich war damals auf einer Mädchenschule, die in meinem kleinen Heimatstädtchen einen recht guten Ruf hatte. In der 9. Klasse wurden die Klassen je nach Schwerpunkt, den man gewählt hatte, neu zusammengewürfelt und so entstand die 9d. Wir waren seit zwanzig Jahren die erste Klasse mit einem Physik-Schwerpunkt, und ich muss sagen, zumindest ich war irgendwie stolz darauf. Unsere Klassenlehrerin war tatsächlich studierte Physikerin und wollte das Lehren nur als Übergang nutzen, da sie gerade in der Familiengründung war. Dadurch war unser Unterricht gespickt mit interessanten Projekten, Experimenten und Vorträgen.

Zehn Jahre später trafen wir uns also alle wieder. Ich gebe zu, ich war echt ein wenig aufgeregt. Zum einen lag es daran, dass ich kaum bis keinen Kontakt mehr zu irgendeiner meiner Klassenkameradinnen hatte, zum anderen sind meine frühere beste Freundin und ich nicht im Guten auseinander gegangen, was ich immer irgendwie bereut hatte. Ich wusste einfach nicht, was mich zu erwarten hatte, ging jedoch neugierig hin.

Nachdem alle in der Location eingetroffen waren, ging es also los mit einer kleinen Vorstellungsrunde. Ausbildung oder Studium? Jobwahl? Wo wohnte man? Ich war tatsächlich die Erste, die von sich erzählen durfte, und plapperte direkt drauf los. Nachdem ich fertig war, schauten mich meine Klassenkameradinnen erwartungsvoll an: „Jetzt mal die wichtigen Dinge! Verheiratet? Kinder?“. Laut loslachend verneinte ich beides und gab zur Nächsten ab. Ich lernte recht schnell, dass viele im technischen Bereich geblieben waren. Eine studierte erst Physik, dann Maschinenbau. Einige waren nun technische Zeichnerinnen, andere gingen in die IT. Und auch wenn nicht alles davon mit Physik zu tun hatte, war ich erstaunt, dass diese recht frühe Entscheidung in der Realschule sie geformt hatte und sie dort ihren Weg gefunden hatten. Natürlich gab es auch welche, so wie mich, die in andere Richtungen gegangen waren. Es gab Grundschullehrerinnen oder WBLer, die ebenso sehr erfolgreich zu sein schienen.

Mein Highlight des Abends war aber tatsächlich, wie gut ich mich mit meiner früheren besten Freundin unterhalten habe. Wir fragten uns beide, warum wir uns damals gestritten hatten, und schoben es auf das pubertäre Mädchengehabe, das einen echt wuschig im Kopf machte. Keine von uns wusste noch den Grund und auch sie schien es irgendwie schade zu finden, dass wir keinen Kontakt mehr hatten. So wurden also Handynummern ausgetauscht und siehe da: Wir schreiben zwischendurch. Ob es um die alten Zeiten geht oder was gerade so ansteht, scheint irgendwie egal zu sein. Ich erwarte natürlich nicht, dass alles so wird wie früher, aber es tut irgendwie gut, wieder jemanden in meinem Leben zu haben, der mich noch aus der Schulzeit kennt und auch immer noch dieselben Dinge wie ich.

Alles in allem war es ein wirklich schöner Abend, der mir eine alte Freundin wieder nähergebracht und zu einem interessanten Austausch mit den anderen Mädels geführt hat.