Auf einer Messe

Auf einer Messe

Seit fast einem Dreivierteljahr planten wir bereits, dass wir Anfang November als Austeller eine Messe besuchen. Ein teurer Spaß, aber spaßig war es auf jeden Fall. Es wurden Messewände, Theken und Flyer neu gestaltet und Aktionen geplant, um die Besucher an unseren Stand zu locken. Da ich hier nicht über spezielle Angebote schreiben darf (und auch nicht möchte) beschränke ich mich einfach auf das Erlebte aus meiner Sicht.

Unser Konzept bestand darin, dass wir mit ein paar Bauchladen-Girls (ich war eines davon) über die Messe laufen und gratis Smoothies verteilen. Zusätzlich hatten wir unsere Cocktailtheke eingepackt und am Stand ebenfalls welche verteilt. Außerdem gab es noch ein Glücksrad, mit dem sich die Besucher Gewinne erspielen konnten. Natürlich hatten wir noch von den Mobilfunkanbietern je einen Berater dabei und jemanden, der unser Konzept erklären konnte.

Montags nachmittags ging es für meine Kollegin und mich also los zur Messe. Einige Kollegen waren schon zum Aufbau vorgefahren. Da wir dort nicht helfen mussten, arbeiteten wir noch bis ca. 15.00 Uhr und stiegen dann in mein kleines Auto und fuhren los. Ca. 2 Stunden später kamen wir am Hotel an, checkten ein und bezogen unsere Zimmer. Da ich Schlafen immer für eine gute Idee halte, legte ich mich noch eine halbe Stunde hin, bevor wir dann zu fünft etwas essen gingen. Am ersten Tag hatten wir uns für Burger entschieden, die wirklich köstlich waren. Danach ging es in eine Bar und wir genossen ein paar Cocktails und die Gesellschaft der Kollegen. Ein lustiger Abend und gelungener Einstieg in eine – wie sich herausstellen sollte – recht anstrengende, aber spaßige Woche. Am nächsten Morgen waren wir dann um 7.30 Uhr auf der Messe. Letzte Vorbereitungen wurden getroffen und dann wurde eine halbe Stunde später die Messe eröffnet. Meine Kollegin und ich standen direkt am Eingang und verteilten unsere Smoothies. Allerdings hatten wir wirklich nicht damit gerechnet, wie gut sie angenommen werden würden. Wir mussten gefühlt jede Minute zurück zum Stand, um unsere Bauchläden wieder aufzufüllen.

Nachdem die Besucher zum größten Teil alle da waren, mussten wir eine Pause einlegen. Wir hatten unsere Smoothies auf die drei Messetage aufgeteilt und mussten nun versuchen, die Portionen auf den Tag aufzuteilen, damit wir nicht ab mittags ohne Smoothies da standen. Wenigstens hatten wir so die Gelegenheit, selber einmal über die Messe zu gehen und uns anzuschauen, was die anderen Aussteller so an Konzepten hatten. Danach versuchten wir in die Beratung mit einzusteigen. Allerdings hatten wir von unserem „Mutterunternehmen“ zwei Leute dabei, die die Besucher sofort abgegriffen hatten. Klar, sie waren da, um zu beraten, aber sie sind null auf die Benefits eingegangen, die wir bieten, und haben nur ihre Plattform beworben. Wenn ich im Nachhinein so darüber nachdenke, ist es schon irgendwie verständlich, allerdings hatte meine Firma alles bezahlt, inklusive der Eintrittstickets der beiden und es fühlte sich einfach nicht nach guter Zusammenarbeit an. Dabei sind wir quasi vom selben Unternehmen.

Gegen Mittag sind wir dann noch einmal mit den Bauchläden losgezogen und haben erneut Lächeln in die Gesichter der Kunden gezaubert. Es war irgendwie schön, wie sie sich über die Smoothies freuten. Nachdem wir dann auch einen probiert hatten, konnten wir die Freude auch tatsächlich verstehen. Die Getränke waren wirklich lecker, kein Wunder, dass alle so glücklich damit waren. Danach gingen wir erneut über die Messe und entdeckten sogar einen völlig neuen Teil. Schnell waren die Bauchläden wieder gefüllt und wir besuchten den neu entdeckten Teil der Messe. Allerdings mussten wir uns danach echt zurückhalten, denn die Smoothies gingen wirklich gut weg. Unser Chef, der an dem Tag auch dabei war und uns beratend zur Seite stand, bestellte tatsächlich noch mal Smoothies nach.

Nach einem anstrengenden Tag ging es wieder ins Hotel. Es wurde wieder geschlafen und sich ein wenig frisch gemacht, um dann wieder zum Essen auszugehen. Diesmal gab es Pasta. Danach ging es wieder in eine Bar, wo dann der Chef zu uns stieß. Cocktails und ein paar Knabbereien gingen, wie sich nachher dann herausstellte, auf seine Kosten. Der Abend war angenehm und gespickt von interessanten Unterhaltungen und Diskussionen. Der Abend endete später als beabsichtigt und wir gingen wieder ins Hotel. Am nächsten Morgen hieß es wieder früh aufstehen und zeitig auf der Messe sein. Meine Kollegin und ich verteilten wieder fröhlich Smoothies, aber diesmal nicht mehr mit so viel Freude. Die Besucher wurden leider etwas dreist, griffen einfach in den Bauchladen, um die Smoothies herauszunehmen, und einige kamen wirklich zum gefühlten 20. Mal, um sich einen zu nehmen. Ein Kommentar allerdings ließ mich wirklich grinsen: „Sind das die leckeren Smoothies…?“  Der Stand direkt neben uns machte frische Smoothies, man konnte ihnen dabei zugucken. Aber unsere Smoothies schienen besser zu sein. Ansonsten war der Tag relativ ruhig. Meine Kollegin hatte noch an einem Quiz teilgenommen und tatsächlich eine VR-Brille gewonnen. Das freute mich wirklich riesig. Gegen Mittag gingen uns so langsam die Give-Aways für das Glücksrad aus, was uns ein wenig nervös machte. Andererseits mussten wir somit nicht mehr so viel mit nach Hause nehmen.

Abends war dann Ende für die Kollegin und mich. Wir stiegen wieder in mein kleines, süßes Auto und fuhren die ca. 2 Std. wieder nach Hause. Alles in allem waren die zwei Messetage anstrengend, aber spaßig. Wenn man sowas zum ersten Mal macht, ist man ein wenig schockiert darüber, wie frech manche Besucher sein können, da sie wirklich nehmen, was sie kriegen können. Wir haben uns das Warten zwischen den Smoothie-Runden mit guten Gesprächen und kleinen Späßen mit Kollegen versüßt und besagte Kollegen beim Beraten oder am Glücksrad unterstützt.